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Unser Gnandstein

Gnandstein ist ein idyllischer Ort im Kohrener Land so ziemlich in der Mitte der Strecke Leipzig ‑ Chemnitz und gehört als Ortsteil zur Stadt Frohburg.

Burg Gnandstein

Weithin bekannt ist Gnandstein vor allem für seine gleichnamige Burg, die hoch auf einem Felssporn über dem Ort thront. Die Burg Gnandstein zählt zu den besterhaltenen romanischen Wehranlagen in Sachsen. Zu ihrem Fuß schlängelt sich das Flüsschen Wyhra.

Die urkundliche Ersterwähnung Gnandsteins datiert aus dem Jahre 1228 durch die Brüder Heinrich und Conrad von Schladebach, die ein Jahr später auch als Burgmannen zu Frohburg bezeichnet werden. Heinrich von Schladebach war Marschall und sein Bruder Conrad Kämmerer im Dienst von Markgraf Dietrichs den Bedrängten. Der Baubeginn der Wehranlage liegt etwa in den Jahren um 1210.

Burg Gnandstein

Noch vor 1327 gelangt Gnandstein an die Burggrafen von Leisnig. Im Jahre 1409 geht die Burg Gnandstein in den Besitz der Familie von Einsiedel über, die bis in Jahr 1945 die "Burgherren" waren.

Vermutlich hat Kaiser Karl V. vom 18. zum 19.04.1547, sechs Tage vor der Schlacht bei Mühlberg, auf Gnandstein übernachtet. Belegt ist, dass sich der Dichter Theodor Körner 1813 auf seiner Flucht aus napoleonischen Sachsen zwei Tage auf der Burg aufgehalten hat.

Bereits 1911 wurden Teile der Burg für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Jahr 1929 wurde dann durch Hanns von Einsiedel das Heimatmuseum Burg Gnandstein und 1932 eine Kaffeewirtschaft eröffnet. Somit begann die touristische Erschließung der Burg und des Ortes. Bis heute ist in der Burg ein Museum geöffnet und begrüßt jährlich tausende Gäste.

Burg Gnandstein

In den 1990er Jahren fanden umfangreiche archäologische Grabungen und anschließend umfassende Bau- und Restaurierungsarbeiten in und an der Burg statt.

Der spätgotische Bau der Dorfkirche in Gnandstein ist 1518 vollendet worden. Er fußt auf einem romanischen Vorgängerbau. Von diesem haben sich im Inneren romanischer Ritzputz und an der Außenseite des Chores ein ebenfalls romanischer Schlussstein eines Türgewändes erhalten. Als eines der Besonderheiten der Kirche gelten die Epitaphienreihen – lebensgroße Standbilder der Einsiedelschen Burg- und Patronatsherren, die Hildebrand III. von Einsiedel (1566-1647) von seinen Vorfahren errichten ließ und die von seinen Nachfahren bis ins 18. Jahrhundert fortgesetzt wurden.

Aber nicht nur für geschichtlich Interessierte, die sich Burg und Kirche anschauen wollen, ist Gnandstein einen Ausflug wert, sondern auch für alle, die unweit der Großstädte Leipzig und Chemnitz Erholung und Ruhe in der Natur suchen. Verschiedene Wege laden entlang der Wyhra oder durch Wälder zum Wandern in die nahgelegenen Orte Frohburg und Kohren-Sahlis mit weiteren touristischen Angeboten ein.

Michael Hempel und Falk Schulze

 

Weitere Informationen zur Burg Gnandstein finden Sie unter: www.burg-museum-gnandstein.de

Quellen:
"Burg Gnandstein", Edition Leipzig, Simona Schellenberger / Falk Schulze, 2012
"Burg und Kirche – Christliche Kunst in Gnandstein", Edition Stekofoto, Marius Winzeler / Janos Stekovics, 1994